
Skulptur
BLACK PEARL
Die Skulptur thematisiert
die Beziehung zwischen
Form und Inhalt.
„Black Pearl“ verbindet die natürlich-zeitlose Eleganz des Carrara-Marmors mit der geheimnisvollen Tiefe einer schwarzen Obsidian-Kugel. Die Muschelform, bereits im Marmor angelegt, wurde präzise herausgearbeitet und betont die organische Schönheit des Materials. Die Obsidian-Kugel, in der geschwungenen Mulde ruhend, steht im Kontrast zur Klarheit des Marmors: Während der Marmor als „Urgrund“ oder Ursprung interpretiert wird, symbolisiert die Kugel eine Essenz, die über den Ursprung hinausgeht.
Die Skulptur thematisiert die Beziehung zwischen Form und Inhalt. Die harmonische Verbindung von Muschelform und Kugel erzeugt eine meditative Ruhe, die den Blick des Betrachters anzieht und zum Nachdenken über Ursprung und Essenz einlädt. „Black Pearl“ ist ein Dialog zwischen Tradition und moderner, konzeptioneller Ästhetik.
// Material :: Carrara Marmor . schwarzer Obsidian .
// Maße :: 26 x 27 x 12,5 cm .
// Jahr :: 2022 .

Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit.
Mischtechnik auf Leinwand
UP SHE GOES
THERE SHE GOES
Das Werk spricht zentrale Themen der heutigen Zeit an: Flucht vor der Realität, Sehnsucht nach Leichtigkeit und das Verhältnis zwischen Mensch und Umwelt. Die Verbindung der fragilen Erde mit dem losgelösten Körper verweist auf die Zerbrechlichkeit menschlicher Existenzen und gleichzeitig auf den Wunsch nach Transzendenz und Hoffnung. Es wirft Fragen auf: Wie verbunden sind wir mit der Erde, wenn wir uns doch gleichzeitig von ihr lösen wollen? Welche Netzwerke halten uns, und welche lassen uns fallen? Die Mischtechnik auf Leinwand kombiniert Fumage, Collage und Tusche und schafft eine fast surreale Bildsprache bei gleichzeitig minimalistischer Reduktion. Die Künstlerin arbeitet hier mit Kontrasten und Übergängen zwischen dem Stofflichen und dem Ephemeren.
// Material :: Fumage . Collage . Tusche .
// Maße :: 40 x 40 cm .
// Jahr :: 2022 .
Mischtechnik auf Holzplatte
DREAM WEAVING
Die tanzende Frau und ihr Netz verweisen darauf, dass Träume nicht nur flüchtige Vorstellungen sind, sondern reale Verbindungen schaffen können.
Das Werk zeigt, dass Leichtigkeit und Intuition essenzielle Elemente für schöpferisches Handeln sind, und dass Träume sowohl zur Inspiration als auch zur Gestaltung der realen Welt beitragen.
Das Werk lädt die Betrachtenden dazu ein, über ihre eigene Beziehung zu Träumen und Schöpfung nachzudenken:
Welche Fäden weben wir in unserem Leben? Sind unsere Träume und unser Handeln miteinander verbunden?
Eine Hommage
an die kreative Kraft
des Unbewussten und die
Freude am Imaginieren.

// Material :: Alabastergips . Silberdraht . Gouache . Acryl . Fixativ .
// Maße :: 47 x 110 cm .
// Jahr :: 2021 .

Mixed Media Installation
GENESIS 2.0
// Material :: Japanpapier . Bienenwachs .
Leim-Acrylgemisch . Ruß (Fumage) . Kohle .
Merinowolle . Leiterbahnen . Tusche .
Festplatte mit Lese-Schreibkopf .
Silberdraht . Fixativ .
// Maße :: 42 x 29 x 24 cm .
// Jahr :: 2023 .
„Genesis 2.0“ beschäftigt sich mit der spannungsvollen Verschmelzung biologischer Grundlagen und Techno-logie und hinterfragt die Definition von Leben in einer zu-nehmend technologisierten Welt. Inspiriert vom „8-Zell-Stadium“ des menschlichen Embryos, das für die Pluri-potenz der Stammzellen steht, kombiniert das Werk bio-logische Elemente mit stilisierten Leiterbahnen und tech-nischen Komponenten wie Festplatten. Das Werk reflek-tiert aktuelle Entwicklungen in der Stammzellenforschung und Technologien wie Neuralink, die neuronale Prozesse digital erweitern. Es stellt die Frage, wie diese Fortschritte unsere menschliche Existenz beeinflussen: Werden sie aus einer Haltung der Achtsamkeit und Verbundenheit hervorgehen, oder aus einer getriebenen, machtorientier-ten Perspektive? Durch die Einbeziehung des taoistschen Konzepts des Wu-Wei – „Handeln im Nicht-Handeln“ – fordert „Genesis 2.0“ den Betrachter auf, über den ver-antwortungsvollen Umgang mit bahnbrechenden Innova-tionen nachzudenken. Die kontrastreiche Materialität, von kristallinem Weiß bis hin zu geschwärztem Ruß, symboli-siert die ethische Ambivalenz dieser Themen. „Genesis 2.0“ ist eine künstlerische Reflexion über Ursprung, Wandel und die Frage, was es bedeutet, Mensch zu sein. Es verbindet handwerkliche Präzision mit philoso-phischer Tiefe und lädt zur Auseinandersetzung mit digi-talen Eingriffen ins Menschsein und in die Menschwerd-ung ein.


Mischtechnik auf Holzrahmen
ANTHROPOZÄN

Die organischen Elemente im Werk "Anthropozän", wie das Schwemmholz und die Tonerde, schaffen einen Kontrast zu den technischen Komponenten. Der Aktuator und die Platine symbolisieren die digitale Ära und den Eingriff des Menschen in natürliche Prozesse.
Die stilisierten Figuren, die den Mond bevölkern und ihn anbeten, wirken wie Höhlenmalereien – ein Verweis auf die Ursprünglichkeit und die dünne kulturelle Schicht, die den Menschen von seinen archaischen Instinkten trennt.
Die Integration der technischen Elemente im Werk steht für den Triumph der Technologie, der dem Menschen im Anthropozän ermöglicht, das Universum zu erobern. Gleichzeitig wird hier die notwendige Reife des Menschen in Frage gestellt, um die von ihm geschaffenen Werkzeuge verantwortungsvoll einzusetzen.
// Material :: Tonerde . Harz .
Schwemmholz . Schlagmetall .
Tusche . Gouache . Aktuatior
(mechanischer Arm mit Schreib-
und Lesekopf der Festplatte) .
Platine (Kontrollzentrum
der Festplatte) .
Bienenwachsversiegelung .
// Maße :: 40 x 20 cm .
// Jahr :: 2021 .
Mischtechnik auf Holzrahmen
DER ALCHEMIST 2.0

Die Mandala-Struktur, die das Werk prägt, dient als Symbol der Ganzheit und Transformation. Sie spiegelt nicht nur den alchemistischen Wunsch nach dem „Stein der Weisen“ bzw. Autonomie des Bewusstseins wider, sondern steht auch für die Integration der Gegensätze, wie Chaos und Ordnung, Bewusstsein und Unbewusstes.
Die verwendeten Materialien – darunter Festplatten und Platinen – sind tief in der Ästhetik und Funktionalität moderner Technologie verankert. Sie stehen hier vordergründig für die menschliche Hybris, durch technischen Fortschritt gottgleich werden zu wollen. Doch das Werk erinnert zugleich daran, dass diese Hybris an ihre Grenzen stößt: Die unkontrollierbare Natur, dargestellt durch die Bienenwachsschicht und die über das Bild laufende Tusche, bleibt eine Kraft, die sich der totalen Bewusstseinskontrolle entzieht.
Dieses Werk ist daher nicht nur eine visuelle Reflexion über den technologischen Fortschritt, sondern auch eine philosophische Untersuchung über die Beziehung des Menschen zur Natur und zur menschlichen Begrenztheit vs. menschlichen Größenwahns. Es fordert den Betrachter auf, über die Balance zwischen menschlichem Streben und der Akzeptanz natürlicher Grenzen nachzudenken.
// Material :: Tonerde . Harz . Kleister .
Schlagmetall . Aquarellfarben .
Tusche . Gouache . Festplatte .
Bienenwachs . Platinen (Kontrollzentren der Festplatte) .
// Maße :: 40 x 40 cm .
// Jahr :: 2021 .

© Bettina-Yvonne Krautberger
SAME

BUT
SAME

DIFFERENT
MANDORLA
SAME SAME
BUT DIFFERENT
Skulptur
„Mandorla – same same but different“ weist ein starkes Konzept auf, das eine tiefgründige Aussage über die Verbindung von Körper, Geist, Geschichte und Gender macht. Die Doppelseitigkeit des Werks sowie die geplante Spiegelinstallation erweitern die traditionelle Skulptur in den Raum hinein und schaffen eine immersive Erfahrung, die sowohl intellektuell als auch emotional anspricht.
Auf der Vorderseite zeigt sich eine stilisierte, an romanische Darstellungen erinnernde Jesusfigur in einer Mandorla – ein ikonografisches Element, das in der Kunstgeschichte als Aureole oder Lichtkörper dient und eine metaphysische Dimension symbolisiert. Die Mandorla, mit ihrer Form als Vesica Piscis, repräsentiert die Verbindung zweier Elemente zu einem neuen Ganzen und verweist damit nicht nur auf göttliche Erleuchtung und das „Licht der Welt“, sondern auch auf die Verbindung zwischen Geburt und Transzendenz.
Die Rückseite der Skulptur transformiert dieses sakrale Motiv in eine hyperrealistisch gestaltete Vulva. Diese bewusste Dekonstruktion der traditionellen Trennung zwischen Körper und Geist, Sexualität und Spiritualität, eröffnet einen Dialog über die Einheit von Materie und Transzendenz. Der geplante Infinity Room, der die Vulva auf der Rückseite unendlich in einem Spiegelraum multipliziert, verstärkt diese Botschaft und erzeugt eine immersive Erfahrung: Die Betrachter*innen werden symbolisch „geboren“ und gleichzeitig in die Unendlichkeit des Schöpfungszyklus integriert.
Dieses Werk bietet eine tiefgründige, intellektuell und visuell herausfordernde Auseinandersetzung mit der Spaltung von Körper und Geist sowie den historischen Bedeutungsverschiebungen sakraler und sexueller Symbolik. Das Werk spricht Themen wie Gender und Körperpolitik an und positioniert sich somit im Kern aktueller Diskurse der zeitgenössischen Kunst.
// Material :: Geschnitztes Relief aus Lindenholz . geformtes Relief aus Tonerde . konzeptionelle Spiegelinstallation .
// Maße :: 30 x 18 x 7 cm .
// Jahr :: 2024 .


© Bettina-Yvonne Krautberger
Mischtechnik auf beschichteter MDF-Platte
SHOOTING STAR


"Shooting Star" ist eine poetisch vielschichtige Arbeit, die in die Symbolik von Verletzlichkeit, Zerstörung und Transformation eintaucht. „Als Künstlerin bediene ich mich einer Mischung aus Materialien und Techniken, um ein narrativ aufgeladenes, visuell intensives Werk zu schaffen. Im Fokus steht die Ambivalenz zwischen Machtanspruch, Zerstörung und neuen Lebenskeimen.“
Eine rote Schnur, die an den Lebensfaden und das Schicksal erinnert sowie Energie und Verwundbarkeit evoziert, hält die Komposition zusammen und fungiert dabei als Geschossbahn und Verbindung zwischen Gewalt (Gewehr, Pistole, Injektionsnadel) und neuen Lebenskeimen (Blumensamen). Der Schuss auf den Wolf – ein Symbol für Instinkt und Freiheit – wird durch die Schnur in einen paradoxen Kreislauf zur Pistole zurückgeführt. Diese Umkehrung kritisiert die menschliche Tendenz, Natur und Instinkt durch Gewalt zu kontrollieren, was häufig zur Selbstzerstörung führt. Brandspuren und Collage-Elemente von Mark Manders’ Werken reflektieren die Vergänglichkeit und den fragmentierten Zustand des menschlichen Geistes. Die Verbindung von Injektionsnadel und Medikamentenkapsel mit Blumensamen symbolisiert den Versuch, aus Gewalt neues Leben zu schaffen – ein Balanceakt zwischen Heilung und Manipulation.

Das Werk thematisiert die Instrumentalisierung von Gewalt und Technologie zur Machtdemonstration und fragt nach Verantwortung. Die ironische Verbindung von Konsumkultur und Heilung in der Medikamentenkapsel aus einem Kunstmuseum verstärkt diese Fragen.
"Shooting Star" vereint rohe Materialität und durchdachte Details, was visuelle Spannung erzeugt. Die Symbolik der „umgekehrten Kugelbahn“ bleibt als kraftvolle Metapher für Reflexion und Umkehr in Erinnerung.
// Material :: Leinwand . Brandspuren . Collage . Schlagmetall . Pastellkreide . Karton . Injektionsnadel . Medikamentenkapsel mit Blumensamen . Acryl . roter Faden .
// Maße :: 40 x 40 cm .
// Jahr :: 2023 .

© Bettina-Yvonne Krautberger
© Bettina-Yvonne Krautberger


Die Transformation der ursprünglich orangefarbenen geome-trischen Rahmen des Kunstwerkes „In Then Out“ der Klasse Tobias Rehberger, Städelschule Frankfurt, Artists in Residence 2014, durch die Umhüllung mit Spiegelfolie hebt die Materialität auf und öffnet den Raum für Reflexion – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Die Entscheidung, die Rahmen scheinbar „unsichtbar“ zu machen, ist keine Geste der Entmaterialisierung, sondern eine Verlagerung des Fokus: Weg von der physischen Struktur hin zur Interaktion der Umgebung und Betrachter-*innen mit dem Werk als dynamischen Faktor. Die Rahmen bleiben formal bestehen, treten jedoch in den Hintergrund, während die Spiegelung ein flüchtiges Abbild der Betrach-ter*innen einfängt und wieder entlässt. Es ist eine Ein-ladung, nicht nur den Raum zu durchschreiten, sondern sich selbst in Relation zu diesem Raum und der Umge-bung zu begreifen. Die Spiegelungen zeigen sich unterdessen verzerrt, fra-gmentiert und beeinflusst von Licht, Wetter, Zeit, Perspektive und Oberflächenbeschaf-fenheit der reflektierenden Fläche, was die Einschränkung-en und Subjektivität menschlicher Wahrnehmung symbo-lisch widerspiegelt. Die Betrachtenden werden zu einem integralen Bestandteil des Werks und erkennen dabei, dass ihre Perspektive ebenso Bedeutung hat, wie die strukturelle Präsenz des Objektes. Das Werk macht sicht-bar, was zuvor unsichtbar war – die Wechselwirkungen zwischen Kunst, Raum und Mensch. Es fordert dazu auf, nicht nur das Offensichtliche wahrzunehmen, sondern auch die Schichten der Realität zu erkunden, die in den Spiegelungen verborgen liegen. Es ist ein Werk, das
nicht stillsteht, sondern lebt – ein Verweis auf das Flüchtige, das doch immer da ist.
Installation öffentlicher Raum
IN THEN OUT
Kupferstich
DREIKLANG


// Technik :: .Kupferstich . Dreifachtransparentdruck .
// Maße :: 21 x 29,7 cm .
// Jahr :: 2024 .
Die Komposition, bestehend aus drei übereinander angeordneten weiblichen Figuren – Kind, junge Frau und alte Frau – erinnert in ihrer vertikalen Ausrichtung an ein Totem, das von monumentaler Statik und zugleich subtiler Bewegung durchzogen ist. Die Technik des versetzten Dreifachtransparenzdrucks erzeugt eine visuelle Dynamik von vibrierender Spannung. Das subtil angedeutete Kreuzmotiv wird hier dekonstruiert und neu kontextualisiert, um eine kritische Reflexion über tradierte Opferrollen und deren Überwindung zu ermöglichen. Das Werk lädt dazu ein, gesellschaftliche Erwartungen an Frauen zu hinterfragen und den Wert der kreativen Selbstentfaltung in den Mittelpunkt zu stellen. Dieser Kupferstich verbindet eine traditionelle Technik mit einer kraftvollen Aussage über die Bedeutung schöpferischer Energie, die in allen Lebensphasen einer Frau ihren freien Ausdruck findet.
Brandcollage
Rebirth
// Material/Technik :: Mischtechnik auf Leinwand . Brandcollage . Collage . Tusche . Kohle . Acryl .
// Maße :: 40 x 40 cm .
// Jahr :: 2023 .

Die vielschichtige Collage "Rebirth" balanciert zwischen Abschied, Wandlung und Erneuerung. Brandspuren und die durchbrochene Leinwand als Wunden und Tore bilden die Grundlage des Werks und symbolisieren eine metaphorische „Schwelle“ – einen Übergang zwischen alten und neuen Existenzebenen. Im Zentrum erhebt sich eine weibliche Figur kraftvoll aus einer roten, mit Brandspuren versehenen Öffnung. Ihre Bewegung strahlt physische, emotionale und geistige Wiedergeburt aus, während der gesenkte Kopf die Ungewissheit des Übergangsprozesses spürbar macht. Die Figur stützt sich auf Henri Matisses Werk Der Tanz, das hier als Symbol für kollektive Unterstützung und Gemeinschaft dient. Am rechten Bildrand erinnern collagierte rote Figuren mit Besen an Reinigung und Loslassen des Vergangenen. Ihre Staffelung verleiht ihnen einen choreografischen Charakter, der die Bewegung der zentralen Figur verstärkt. Die collagierte surrealistische Hand oben links, mit Ohren an den Fingerspitzen und einem Auge in der Handfläche, steht für Wahrnehmung, Intuition und Erweiterung der Sinnesgrenzen, zur Unterstützung des Prozesses. Zudem ist der fragmen-tierte und mit Tusche weiter ausgearbeitete Werkaus-schnitt von Niki de Saint Phalle eine Hommage an die Künstlerin, deren Nanas und Lebenswerk für die Befrei-ung der Frau und die Feier weiblicher Kraft stehen. Ihre versteckte Position hinter ihrem Werk lässt sie zu einer Art Mentorin oder Inspiratorin der zentral dargestellten weiblichen Figur werden. Rebirth ist eine Erzählung über Resilienz, Transformation und die Kraft der Ausrichtung. Die Kombination aus Verletzlichkeit (Brandspuren, Öffnungen) und Stärke (aufstrebende Figur, tanzende Gruppe) macht Rebirth zu einer zeitgenössischen Reflexion über den inneren und äußeren Prozess der psychischen Wiedergeburt in Lebensumbruchsphasen.
Plastik
DER NIKI-PREIS

Dieses Werk ist eine feministische Hommage an Niki de Saint Phalle, eine der prägendsten Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts, deren mutige Werke und unkonventionelle Herangehensweise an Kunst bis heute Maßstäbe setzen. Die Trophäe, eine kraftvolle und zugleich verspielte Plastik, ehrt außergewöhnliche Leistungen von Frauen und setzt ein Zeichen für Empowerment und Gleichberechtigung.
Die Figur, inspiriert von den „Nanas“ de Saint Phalles, verbindet Vitalität und Körperbewusstsein mit einer modernen Formensprache. Der Zylinderhut und die dynamische Pose stehen für Stärke, Individualität und einen ironischen Umgang mit Machtinsignien. Die Vergoldung unterstreicht die feierliche Bedeutung des Preises.
Als gesellschaftliches Statement macht die Trophäe weibliche Errungenschaften sichtbar und fordert ihre Würdigung. Das Werk, zwischen Skulptur und Design angesiedelt, transformiert patriarchale Ehrungssysteme in ein feministisches Symbol und setzt einen Akzent im Kunst- und Kulturdiskurs.

// Material/Technik :: Architekturplastilin auf Holzsockel vergoldet mit Schlagmetall .
// Maße :: Modell für eine Bronze-Plastik 20 cm .
// Jahr :: 2022 .
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// Material/Technik :: Mischtechnik auf Leinwand . Fumage . Collage . Pappmaché . Aludraht . Kohle . Acryl .
// Maße :: 40 x 40 cm .
// Jahr :: 2023 .
Mischtechnik auf Leinwand
BLACK MAGIC
Das Werk "Black Magic" besticht mit haptischer Materialität und narrativer Komplexität. Die dominierende schwarze Kohle des Hintergrunds als Energieträger vereint Collage- und Assemblage-Elemente, schafft Tiefe und eine geheimnisvolle Atmosphäre. Zentral ragt eine weibliche Figur aus geschwärztem Pappmaché hervor. Ihre triumphale Haltung und die ausgebreiteten Arme strahlen Stärke aus, während der umweltschädliche Draht aus Aluminium ihre Silhouette nachzeichnet. Eine tropfende, glühende Substanz aus ihrer rechten Hand symbolisiert schöpferische Energie.
Der Rock der Figur dient als Projektionsfläche für archaische Symbole, darunter ein rotes Auge auf einer DNA-Spirale, das Leben. Rechts ergänzt eine Collage antiker ägyptischer Skulpturen die Figur und hinterfragt das Erbe menschlicher Kultur. Über diesen Skulpturen schwebt bedrohlich ein collagierter Ausschnitt aus der Werkreihe Toxic Life von Alvaro Soler-Arpa: ein Krokodil, dessen Körper aus Plastikmüll besteht. Es verkörpert die apokalyptischen Konsequenzen menschlicher Verschwendung und destruktiv eingesetzter Schöpferkraft.
Das Werk fordert die Betrachter*innen auf, die Auswirkungen menschlich eingesetzter Schöpferkraft für Umwelt und Kultur zu reflektieren.
Mischtechnik auf Holzplatte
SPIN AND SING



Der „Schicksalsfaden“ wird hier zum Symbol für die menschliche Fähigkeit, Widrigkeiten zu meistern, Talente zu entdecken und sie in einen kreativen Ausdruck zu verwandeln.
Das Werk "Spin and Sing" greift den archetypischen Mythos der Nornen, Moiren oder Schicksalsfrauen auf, die in vielen Kulturen für die Kontrolle des Lebensfadens stehen. Es interpretiert diese traditionellen Bilder jedoch nicht als äußerliche, deterministische Mächte, sondern lenkt den Blick auf die individuelle Fähigkeit, den Schicksalskräften kreativ zu begegnen. Der „Schicksalsfaden“ wird hier zum Symbol für die menschliche Fähigkeit, Widrigkeiten zu meistern, Talente zu entdecken und sie in einen kreativen Ausdruck zu verwandeln.
Der rechte Bildbereich zeigt eine rote Aquarellmalerei auf Ton, die eine Person darstellt, die ein Saiteninstrument spielt. Der Schicksalsfaden wird hier zur Musik, zur gelebten Schöpfungskraft. Links im Bild verweist eine weitere rote Aquarellmalerei auf eine Spinnerin, die den Schicksalsfaden spinnt. Beide Szenen sind durch die zentrale Komposition verbunden und zeigen die polare Perspektive des Schicksals: als etwas, das uns gegeben wird, und als etwas, das wir gestalten können.
Die Rahmenkonstruktion selbst – aus Schwemmholz, Bienenwachs und Tonerde – betont den Bezug zur Natur und symbolisiert die Rohheit und Ursprünglichkeit der menschlichen Talente. Die natürlichen Materialien verleihen dem Werk eine organische und zeitlose Ästhetik, die die Idee des „Keims“ oder der „Anlage“ als Bestandteil unseres Schicksals visuell und haptisch erfahrbar macht. Das Schwemmholz steht dabei symbolisch für die Herausforderungen des Lebens, die vom Wasser geformt und an Land gespült werden – ein poetisches Bild für die Hindernisse, die uns wachsen lassen.
// Material/Technik :: Mischtechnik auf Holzrahmen . Tonerde . Bienenwachs . Harz . Schwemmholz . Aquarellfarben . Schlagmetall . Bienenwachsversiegelung .
// Maße :: 40 x 20 cm .
// Jahr :: 2021 .


© Bettina-Yvonne Krautberger
Mischtechnik auf Leinwand
INWARDLY CONSOLIDATED

// Material/Technik :: Mischtechnik auf Leinwand . Fumage . Collage . Tusche .
// Maße :: 60 x 60 cm .
// Jahr :: 2022 .
"Inwardly Consolidated" verbindet visuelle Komplexität mit symbolischer Tiefe und greift Themen wie Identität, Authentizität und inneres Gleichgewicht auf.
Der Begriff "inwardly consolidated" wiederholt sich geschrieben im Hintergrund, zugleich Affirmation und Fragestellung, die innere Stärke und Unsicherheit thematisieren. Im Zentrum steht die ägyptische Göttin Maat, Symbol für Wahrheit, Gerechtigkeit und Gleichgewicht. Ihre Prüfung – ob ein Herz leichter als eine Feder ist – hinterfragt die Authentizität des Lebens. Flankiert von Totenköpfen und einem Lavastrom betont das Werk Vergänglichkeit und die transformative Kraft von Leidenschaft und Kreativität.
Die zugewandten Frauengesichter über dem Strom stehen für weibliche Solidarität und hinterfragen Vorstellungen weiblicher Identität. Eine schreibende Hand und eine weise alte Frau lenken den Blick auf Selbsterkenntnis und kreative Konsolidierung, während eine Figur mit Kopfhörern auf die Bedeutung des inneren Dialogs verweist.
Die Fumage-Technik erzeugt immaterielle, ephemere Spuren im Hintergrund, während Tuschelinien grafische Qualität hinzufügen.
Inwardly Consolidated fragt: "Bin ich innerlich gefestigt? Kann ich es sein?" Diese Ambivalenz, gepaart mit Maats Präsenz, macht das Werk zu einer Reflexion über innere Stärke, Zweifel und Leidenschaft. Es lädt die Betrachter*innen ein, Authentizität und Gleichgewicht zu erkunden, und vereint Fragilität mit Stärke.
Mischtechnik auf Leinwand
KUNST MA WOS GEB´N
// Material/Technik :: Mischtechnik auf Leinwand . Fumage . Ölkreide . Acrylspachtel . Aludraht . Silberdraht . Münze ONE DANAË von Vadim Zakharov, (D: 20mm. Auf der Rückseite der Münze “ONE DANAË” steht: „TRUST, UNITY, FREEDOM, LOVE“. Münze aus dem Projekt „Danaë“ - große Installation in dem Russischen Pavillon auf der 55.Venedig-Biennale, 2013) .
// Maße :: 100 x 100 cm .
// Jahr :: 2021 .


Das Werk KUNST MA WOS GEB'N ist eine Mischtechnik-Komposition, die verschiedene Materialien und Techniken kombiniert, um die ambivalente Rolle der Kunst in der Gesellschaft zu reflektieren. Geschmolzene Ölkreidenreste fließen durch Zufallstechnik organisch ineinander und bilden eine lebendige Textur, die durch weiße Flächen und die Fumage-Technik akzentuiert wird. Diese spontane Materialbewegung steht in starkem Kontrast zur Kontrolle und Präzision, die durch die geformten Wörter „Kunst ma wos geb´n“ aus Aluminiumdraht eingeführt wird.
Das verwendete Aluminium, ein leicht formbares und vielseitig einsetzbares Material, symbolisiert die formende Kraft der Kunst in gesellschaftlichen Strukturen. Es erinnert zugleich an die Verantwortung, die Kunst in ihrer Wirkung auf die Gesellschaft trägt. Die problematische Umweltbilanz von Aluminium – von der hochgiftigen Herstellung bis zu den gesundheitlichen Risiken wie Krebs oder Demenz – verweist jedoch auf die Schattenseiten sowohl der künstlerischen Praxis als auch der Kunstindustrie.
Das zentrale Wortspiel „Kunst ma wos geb’n“ lädt zur Reflexion darüber ein, was Kunst geben kann. Die an einer gehäkelten Kette befestigte Münze ONE DANAË aus Vadim Zakharovs Installation auf der Biennale 2013 bringt eine zusätzliche Ebene ein: Sie verweisen auf immaterielle Werte wie „TRUST, UNITY, FREEDOM, LOVE“, und stellen damit den Weg in Frage, der meist dafür in Kauf genommen wird, um solche Ideale scheinbar zu erfüllen.

Mischtechnik auf Leinwand
KUNST (K)A THEATER MOCH´N
// Material/Technik :: Mischtechnik auf Leinwand . Silikatlasur . Acryl . Theatersamt . Kordel . Aludraht . Holzstab . Weidenzweige . LED-Lichterkette .
// Maße :: 160 x 160 cm .
// Jahr :: 2021 .

Dieses vielschichtige Werk nimmt den Betrachter mit auf eine Reise durch die tiefgreifenden gesellschaftlichen und kulturellen Auswirkungen der Coronapandemie. Es vereint Symbolik, Materialität und eine durchdachte Wort-Bild-Komposition, die existenzielle Fragen zu Kunst, Gemeinschaft und Hoffnung aufwirft.
Im Zentrum des Triptychons steht der Planet Erde mit einem schreienden menschlichen Gesicht zeigt. Dieser zentrale Ausdruck des Protests und der Verzweiflung wird eingerahmt von einer roten Theatervorhanghälfte, die den Blick des Betrachters lenkt, und einem Besen aus Weidenzweigen, der mit einer LED-Lichterkette aus Silberdraht beleuchtet ist. Das Werk wird durch das Wortspiel „Kunst (k)a Theater moch´n“ erweitert, das sich in der Gestaltung entfaltet und unterschiedliche Lesarten zulässt. Besonders hervorzuheben ist der beleuchtete Buchstabe „a“, der nicht nur optisch hervorsticht, sondern auch inhaltlich eine zentrale Rolle einnimmt.
Das beleuchtete „a“ ist ein mehrdeutiges Symbol, das sowohl für Hoffnung als auch für existenzielle Bedrohung steht. Es ruft Assoziationen an ein erleichtertes oder belastetes Ausatmen hervor, indem es auf den physischen Bereich der Atmung verweist – ein Bereich, der durch das Coronavirus besonders betroffen war. Darüber hinaus spiegelt die Beleuchtung des „a“ die Doppelbedeutung des Wortes „Corona“ wider, das sowohl eine Bedrohung durch das Virus als auch einen Strahlenkranz symbolisiert. Das Leuchten des „a“ wird zu einem stillen, meditativen Fokuspunkt, der die Essenz von Atem, Leben und Hoffnung betont.
Der Besen, ebenfalls beleuchtet, erweitert diese Symbolik: Er steht für Reinigung, Hoffnung und Neubeginn, weist aber gleichzeitig auf die irrationalen Tendenzen hin, die während der Pandemie aufblühten. Als Werkzeug des Aberglaubens wird er hier bewusst zweideutig inszeniert – als Lichtbringer für das vitale Leben (symbolisiert durch die Weidenzweige) und als Mahnung vor den destruktiven Kräften irrationaler Ängste, die zu Spaltungen und Konflikten in der Gesellschaft führten.
Das rote Theaterelement repräsentiert die Kulturwelt, die durch die Pandemie stark beeinträchtigt wurde. Während echte Theater geschlossen blieben, wird das „Theater“ im gesellschaftlichen Diskurs neu belebt: Die dramatische Inszenierung gesellschaftlicher Konflikte, Spaltungen und Unsicherheiten nahm zu. Das Wortspiel „Kunst (k)a Theater moch´n?“ bietet mehrere Lesarten: Es fragt, ob Kunst Drama reduzieren kann, ob sie dazu aufruft, aktiv Theater (im Sinne von Aufruhr oder Kritik) zu machen, oder ob sie die Fähigkeit besitzt, in herausfordernden Zeiten als kreativer Lebensquell zu bestehen.
Durch die Integration des Wortes „mochn“ (machen), das von unten nach oben gelesen wird, entsteht eine Verbindung zwischen Kunst und Handlung. Der Buchstabe „n“ verbindet sich dabei mit dem Wort „Kunst“, wodurch die beiden Begriffe visuell und semantisch verwoben werden. Kunst wird hier als etwas dargestellt, das nicht nur betrachtet, sondern aktiv gestaltet und erlebt werden muss.
Fazit: Schöpferische Kräfte, ob im Kunst- und Kulturbetrieb oder von jedem einzelnen Menschen wirksam, sind systemrelevant. Sie sind fähig Neuordnungen, Innovationen und Bewusstseinsentwicklungen voranzutreiben, als auch Spaltungen, Konflikte und Chaos zu stiften.
© Bettina-Yvonne Krautberger

Mixed-Media-Installation
SONGLINES

// Material/Technik :: Mixed Media Installation . Trommelrahmen, Aquarellpapier . Ösen . Faden (Wolle/Seide und Baumwolle . Filzwolle . Silberdraht . LED-Lichterkette . ausgehöhltes Schwemmholz . Asche . Gummiarabikum . Graphit . Fumage . Federn (Gans) . Acryl . Festplatten . Fixativ .
// Maße :: 60 cm ø / Höhe 194 cm .
// Jahr :: 2021 .








„Songlines“ ist eine tiefgründige Mixed-Media-Installation, die die Grenze zwischen physischer und psychischer Realität hinterfragt. Das Werk geht von der Annahme aus, dass Träume, oft als nicht real abgetan, eine psychische Realität darstellen, die das Erleben persönlicher Realität sowie den jeweiligen Zeitgeist mit den menschlichen Kreationen maßgeblich beeinflussen. Selbst- und Weltbilder sowie Neuerungen und Innovationen sich auf eine Idee, eine Phantasie, eine Vorstellung oder einen Traum zurückführen.
Das Werk greift einerseits die Vorstellung der australischen Aborigines auf – insbesondere die „Dreamtime“ als einen Zustand außerhalb der linearen Zeit, in dem Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander verbunden sind –, und verbindet diese mit der Psychologie nach C.G. Jung, die die Welt der Bilder und Träume ebenso als schöpferisches Prinzip außerhalb der linearen Zeit beschreibt, das psychische Realität erschafft und damit direkten Einfluss auf die physische Realität ausübt.
Das Schwemmholz, durchzogen von leuchtenden Drähten, symbolisiert ein neuronales Netzwerk und repräsentiert die Empfindungsfunktion der Psyche nach C.G. Jung. Die Makramee-DNA-Stränge mit Festplatten – eine mit Gamma-Gehirnwellen, die andere mit einer Herzfrequenz eingraviert – stehen für die Denk- und Fühlfunktionen nach C. G. Jung. Der Aborigine, gezeichnet auf einem Hintergrund aus Fumage und Labyrinthstrukturen, verkörpert die Intuitionsfunktion. Die Traumfängerform mit den Worten „Time“ und „Dream“ lädt den Betrachter ein, über die zyklische Natur von Zeit, Traum und Schöpfung zu reflektieren und die Grenzen zwischen Traum und Realität, Materie und Psyche neu zu definieren.
Dieses Werk vereint mythologische, psychologische und wissenschaftliche Perspektiven zu einer kontemplativen Reflexion über die menschliche Vorstellung von Realität und kreiert so einen Dialog zwischen moderner westlicher und indigener Sichtweise.
© Bettina-Yvonne Krautberger

WERKAUSCHNITT VOR 2020 ::

SUBSTANZ STÄRKEN
Mischtechnik auf Leinwand
// Material :: Tonerde . Harz . Baumrinde . Schlagmetall . Ölfarbe . Bienenwachs . // Maße :: 40 x 50 cm . // Jahr :: 2014 .




PHÖNIX
Mischtechnik auf Holzkonstruktion
// Material :: Tonerde . Draht . Karton . Papier . Kleister . Spachtelmasse . Acrylfarbe . Gouache . Silikatlasur . LED-Lichter . Plexiglas . // Maße :: 170 cm ø . // Jahr :: 2015 .

GEZEITEN
Silikat auf Leinwand
// Maße :: 80 x 100 cm . // Jahr :: 2010 .



FEUER - LUFT - WASSER
Acryl und Silikat auf Leinwand
// Maße :: 90 x 120 cm . // Jahr :: 2010 .

ERDE
Acryl und Silikat auf Leinwand
// Maße :: 40 x 80 cm . // Jahr :: 2010 .

DER SCHAMANE
Mischtechnik auf Leinwand
// Maße :: 80 x 100 cm . // Jahr :: 2010 .

VERGÄNGLICHKEIT
Mischtechnik auf Leinwand
// Material :: Silikat . Acryl . // Maße :: 60 x 120 cm . // Jahr :: 2010 .

BRUDER DES LEBENS
Mischtechnik auf Leinwand
// Material :: Silikat . Acryl . // Maße :: 60 x 80 cm . // Jahr :: 2010 .

GRENZLAND
Mischtechnik auf Leinwand
// Material :: Silikat . Acryl . Draht . Lack . // Maße :: 100 x 120 cm . // Jahr :: 2010 .

FRAU IM WANDEL DER ZEIT
Mischtechnik auf Holzplatte
// Material :: Öl . Acryl . // Maße :: 71,5 x 76 cm . // Jahr :: 2004 .



// STANDPUNKT ::
EINE
LEBENDIGE
REISE
IM DIALOG
Ich sehe mich als Gestalterin einer Reise, die
von der Introspektion über das
Sichtbarmachen des Verborgenen
zur interaktiven Teilhabe führt.
Dabei ist jeder Aspekt meines kreativen Schaffens von meinem Leitgedanken durchdrungen:
Kreativität durchdringt das Leben
und schenkt uns die Freiheit,
uns immer wieder neu zu erfinden.
// MOTIVATION ::
Kunst ist für mich ein lebendiger Organismus – ein beständiger Austausch zwischen Innen und Außen, Form und Inhalt, Geschichte und Gegenwart, Menschen und Kontexten sowie parallel dazu über die einzelnen Positionen hinausweisend. Kunst ist ein Prozessgeschehen – sie atmet und berührt. Meine Arbeiten entstehen aus einer tiefen Verwurzelung im Symbolischen, getragen von einer Auseinandersetzung mit Identität und psychologischen Tiefenprozessen. Gleichzeitig laden sie zu einem Dialog über kollektive Themen wie Gendergerechtigkeit, Femizid und das Wesen der Menschlichkeit ein. Kunst eröffnet einen Erlebnisraum. Sie schenkt die Möglichkeit, Strukturen – innere wie äußere – wahrzunehmen, zu hinterfragen und zu verändern. Inspirationen hierfür schöpfeich auch aus meiner therapeutischen Arbeit: Wie kann kreativer Ausdruck Entwicklung fördern? Wie kann kreativer Ausdruck als Brücke zwischen scheinbaren Unvereinbarkeiten fungieren? Darüber hinaus inspiriert mich im Besonderen die introspektive Tiefe von Louise Bourgeois, die revolutionäre Kraft von Niki de Saint Phalle, die symbolische Materialsensibilität von Anselm Kiefer, Rebecca Horn und Rosemarie Trockel, die gesellschaftliche Resonanz von Joseph Beuys und Teresa Margolles und der scharfsinnige Humor von Meret Oppenheim. Als Bildhauerin, Malerin, Mal- und Gestaltungstherapeutin, Autorin und Lehrende hege ich eine tiefe Leidenschaft für das menschliche Sein, in seiner Verletzlichkeit, Resilienz und den Möglichkeiten zur Entwicklung.
/ / Wurzeln und Wachstum : :
Meisterklasse Bildhauerei (Ortweinschule, Graz): Seit 2023 tauche ich vertieft in die Welt der dreidimensionalen Gestaltungen ein, wo klassische Techniken und innovative Konzepte miteinander verschmelzen.
Diplome und Praxis: Mal- und Gestaltungstherapeutin, Supervisorin, Psychosoziale Beraterin, Paarberaterin, Trauerbegleiterin – all das fließt interdisziplinär in meine Arbeiten ein.
Lehrbuchautorin: Im Jahr 2022 habe ich gemeinsam mit dem Begründer des Instituts für Mal- und Gestaltungstherapie ein richtungsweisendes Werk für die therapeutische Praxis mit kreativen Medien verfasst und herausgegeben.
Malermeisterin: Mein Gespür für Farben und Strukturen erhielt durch diese Ausbildung eine handwerkliche Tiefe.
/ / Meilensteine und Ausstellungen : :
Wettbewerb: 2005 wurde ich mit dem ersten Preis (€ 5.000,-) der "Aktion Meilensteine" der Otto Group ausgezeichnet – mein bemalter Stein sprach aus 33.687 Einsendungen für sich.
Künstlerbund Graz: Mitglied dieses Kunstvereins von 2009-2012 mit einer Einzel- und zwei Gruppenausstellungen
Ausstellungen: Von Graz über Perugia bis Murfeld – meine Werke haben bis 2024 in 10 Ausstellungen Raum gefunden.
/ / Kreatives Schaffen als Verantwortung : :
Leitung und Vision: Als langjährige Obfrau und Vorstandsmitglied des Fachverbandes für Mal- und Gestaltungstherapie habe ich 10 Filme zu den Arbeitsfeldern der Mal- und Gestaltungstherapie produziert, eine Mitgliederbefragung initiiert und ausgewertet, eine neue visuelle Identität für den Verband maßgeblich mitgestaltet und 4 Fachtagungen mitentwickelt und mitorganisiert.
Entwicklung und fachliche Leitung: Als Lehrtherapeutin habe ich (bis 2024) 17 unterschiedliche fachliche Seminare für Mal- und Gestaltungstherapeut*innen in Ausbildung konzipiert, 20-40seitige Skripten verfasst und vielfach durchgeführt.
Redaktionelle Arbeit: Als Teil des Redaktionsteams der Fachzeitschrift *gestaltungsprozesse trage ich zur Weiterentwicklung des Diskurses bei.2009-2012 Mitglied des Grazer Kunstvereins „Künstlerbund-Graz“.
VITA

// WERKE ::
// Material ::
Gips .
Dunkelgraues Natursteinbecken .
Transparentes Resin .
Integrierte Beleuchtung .
// Maße ::
Büste: B 43 . H 3 . T 27cm .
Becken: 60 x 40 cm .
// Jahr ::
2024 .
BE - IN MY ELEMENT
Selbstportrait
Was bedeutet es,
in einem Zustand des Seins
zu verweilen?
In den Schichten von Erinnerung, Identität und Mythos, changierend zwischen Klarheit und Abgründigkeit, zwischen körplich-persönlicher Präsenz und Transzendenz, stellt das Werk die Frage, wie wir in einer von Geschwindigkeit geprägten Welt innere Stille kultivieren und unsere tiefsten Ängste und Träume annehmen können. Die Büste ist keine Statue im traditionellen Sinne, sondern ein lebendiges Objekt – ein Wesen, das ebenso von den Betrachter*innen lebt wie von den innewohnendenKräften, die es geschaffen haben und sich selbst reflektieren.
„Be – In My Element“ ist ein Selbstportrait, dessen stille Präsenz das Werk wie der Atem das Leben durchdringt. Getragen von Erinnerung und Imagination, ein Spiegel des Unbewussten, ein Ort der Heilung von Wunden, die tief in Körper und Geist verwurzelt sind und gleichzeitig der Transformation. Für mich als Künstlerin ist dies ein Altar für das Unausgesprochene.
Die geschlossenen Augen blicken nicht nach außen, sondern nach innen – ein mutiger Akt der Introspektion. Sie laden die Betrachter*innen ein, die Außenwelt loszulassen und sich auf die eigene innere Reise einzulassen. Hier begegnet das Persönliche der universellen Gestalt, die jenseits von Geschlecht, Zeit und Ort existiert. Sie erinnert an das Meditative, das Ewige.
Die Materialität spiegelt die Ambivalenz des Lebens wider: Gips als Symbol für Härte und Zerbrechlichkeit, Licht als Element der Transzendenz. Wasser wird zum Portal, das von Geburt, Tod und der Tiefe menschlicher Existenz erzählt.

Konzept 3-teilige Installation
SOUND OF EMPTY SPACE
Das Gesamtkonzept der Installationsreihe ist ein gesellschaftlicher Appell,
ein Denkmal für die ermordeten Frauen und
eine Einladung zur Reflexion und Entwicklung.
Diese 3-teilige sozialkritische Installation „Sound of Empty Space“ stellt das Tabuthema Gewalt an Frauen sowie Femizid unterschiedlich in den Mittelpunkt eines öffentlichen Diskurses. Die ergänzenden präventiven Maßnahmen und die interaktive Komponente regen nicht nur zu Bewusstseinsbildung an, sondern fördern auch aktive Beteiligung und Reflexion. Die Installationsreihe schafft einen Raum für Dialog und inspiriert zu gesellschaftlicher Entwicklung.
Die Installationsreihe als Gesamtkonzept ist ein gesellschaftlicher Appell, ein Denkmal für die ermordeten Frauen und eine Einladung zur Reflexion und Entwicklung. Sie stellt einen wichtigen Beitrag zur Sichtbarmachung und Bekämpfung struktureller Gewalt dar.
Gesellschaftspolitische Dringlichkeit: Gewalt gegen Frauen ist ein universelles, drängendes Thema. Die Installation macht die ermordeten Frauen sichtbar und fordert eine aktive Auseinandersetzung mit den Strukturen, die diese Gewalt ermöglichen.
Interdisziplinarität und Partizipation: Durch die Verbindung von Kunst und Präventionsarbeit sowie die Interaktivität des Werks wird die gesellschaftliche Wirkung weit über den Kunstkontext hinaus entfaltet.
Zeitgenössischer Kunstdiskurs: Die Arbeit positioniert sich in einem internationalen Diskurs, der soziale Ungerechtigkeiten, Genderrollen und Erinnerungskultur thematisiert. Künstlerinnen wie Teresa Margolles, Doris Salcedo oder Shirin Neshat stehen exemplarisch für ähnliche Ansätze.

Teil 1
SILENT WITNES
// INHALT . GESTALTUNG ::
In einem abgedunkelten Raum wird eine Klang-Denkmalbüste aus Porzellan auf einem beleuchteten Glascube präsentiert, der die Büste von unten und aus dem Innenraum heraus beleuchtet. Am Boden wird eine Spiegelfläche eingebaut, um die Büste und den umgebenden Raum zu spiegeln. Auf dieser Spiegelfläche erscheinen, im Sinne des Gedenkens, die Namen der ermordeten Frauen fortlaufend als Projektion.
Eine Hälfte der Büste zeigt ein schlafend wirkendes Gesicht einer Frau, die andere einen Totenschädel, in Anlehnung an das mexikanische Totenfest „Día de los Muertos“, in welchem die Toten alljährlich geehrt werden in Form eines Festes.
Anstatt in einer Positivform (konvex) wird für die Büste in Negativform (konkav) dargestellt. Damit weckt sie die Assoziation einer Totenmaske. Gleichzeitig verweist die Negativform (konkav) auf das Leben, das genommen wurde. Besonders interessant ist dabei die Tatsache, dass der Mensch die Positivform (konvex) in der Negativform (konkav) wahrnimmt, so als ob die fehlende Form noch anwesend wäre.
Zu den Todesminuten, der im vergangenen Jahr verstorbenen Opfer, wird die Büste als Klangkörper mittels einer Zeitschaltuhr angeschlagen.
// MATERIAL ::
Das verwendete Material Porzellan, Glas, Spiegel und Licht- unterstreicht sowohl die Sensibilität und Verletzlichkeit, als auch die Resonanz- und Reflexionsfähigkeit sowie Transparenz, die es im gesellschaftlichen Umgang mit diesem Tabuthema benötigt. Eine Couch lädt Besucher*innen ein, Platz zu nehmen und das Werk aus der Perspektive der „stillen Zeugenschaft“ zu betrachten – eine Anspielung auf die Distanz der Gesellschaft und den häufigen Tatort häuslicher Gewalt.
// RAUMGESTALTUNG ::
Minimalistisch, mit Fokus auf die Büste und die Couch. Der Raum ist in gedämpftem Licht gehalten, begleitet von den Klängen, die die Leere und das Schweigen unterbrechen.
Zeitgenössischer Kunstdiskurs: Die Arbeit positioniert sich in einem internationalen Diskurs, der soziale Ungerechtigkeiten, Genderrollen und Erinnerungskultur thematisiert. Künstlerinnen wie Teresa Margolles, Doris Salcedo oder Shirin Neshat stehen exemplarisch für ähnliche Ansätze.
© Bettina-Yvonne Krautberger
Teil 2
UN-FULLFILLED
// INHALT . GESTALTUNG ::
Gemäß der Anzahl der begangenen Femizide des Vorjahres in Österreich, werden in einem Raum dieselbe Anzahl an raumhohen Stoffbahnen angebracht. Diese werden mit den Silhouetten von Frauenkörpern halbseitig als Negativform (konkav) geformt und gefestigt.
Die Negativform (konkav) der Silhouetten betont dabei die Abwesenheit der Frauenkörper und wird zum zentralen Symbol des Verlustes.
// MATERIAL ::
Das verwendete Material – Stoff – verweist auf die historische Verbindung von Textilarbeit mit der weiblichen Identität, da textile Handarbeiten traditionell als „weibliche Kunst“ angesehen wurden. Gleichzeitig stehen Textilien auch für soziale und gesellschaftliche Rollen, die Frauen historisch zugeschrieben wurden.
Besonders eindrucksvoll wird die Installation durch die Integration von Texten: Die Lebensträume einiger Opfer werden in die Stoffbahnen gelasert und durch gezielte Hinterleuchtung sichtbar gemacht. Diese Technik verleiht den Texten eine besondere Präsenz und intensiviert die emotionale Wirkung des Werks.
Einige Stoffbahnen bleiben auch frei von Texten, um die Anonymität der Opfer sowie die beabsichtigte Auslöschung der Identität der Mordopfer durch ihre Täter zu betonen.
Die präparierten Stoffbahnen evozieren auf diese Weise gleichzeitig die physische Präsenz und die Abwesenheit der Frauen. Sie stehen für Erinnerung, Verlust und das Fortbestehen ihrer Träume, während sie den Raum symbolisch füllen und die Betrachter*innen zur Reflexion einladen.
// RAUMGESTALTUNG ::
Ein dunkler Raum mit gezielter Beleuchtung schafft eine intime Atmosphäre. Besucher*innen können sich zwischen den Stoffbahnen bewegen und so die Präsenz und Abwesenheit der Opfer auf persönlicher Ebene erleben. Hinterleuchtete Texturen und Lichtprojektionen unterstreichen die Symbolik von Leben, Verlust und Erinnerung.

Teil 3
EXPENSIVE GIFT
// INHALT . GESTALTUNG ::
Präsentiert werden frauenfeindliche Zitate von namhaften Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst, Wirtschaft, Politik und Religion. Diese Texte repräsentieren die verbale Gewalt, die Frauen seit Jahrhunderten entmenschlicht und diskriminiert.
// WORKSHOPS ::
Die Besucher*innen sind eingeladen mittels kreativer Schreibkurse eigene Reflexionen zu verfassen oder die bestehenden Zitate symbolisch und kreativ umzugestalten.
// RAUMGESTALTUNG :: Die Zitate werden als Projektionen an den Wänden gezeigt. Ergänzend werden neu er- und überarbeitete Texte der Besucher*innen in einer Art Archiv präsentiert werden, das den Prozess der Reflexion dokumentiert.
// KOOPERATION ::
Im Rahmen der Ausstellung wird mittels Aufklärungsarbeit von Kooperationspartner*innen wie Gewaltschutzzentren und der Polizei das Bewusstsein und die Handlungsfähigkeit der Besucher*innen zusätzlich gestärkt.
© Bettina-Yvonne Krautberger
Linolschnitt, digital umgewandelt zur Siebdruckvorlage
PATRIARCHALES
BELASTUNGSSYNDROM


// Material/Technik ::
Linolschnitt .
Siebdruckvorlage .
Textildruck .
Integrierte Beleuchtung .
// Maße ::
Original 297 x 420 mm .
// Jahr ::
2024 .
© Bettina-Yvonne Krautberger

Mischtechnik auf Leinwand
ASCHENPUTTEL KÜNDIGT
Dieses Werk ist eine kühne und provokative Neuinterpretation des Märchens „Aschenputtel“ – ein kraftvolles feministisches Statement, das traditionelle Rollenbilder hinterfragt und zu einer selbstbestimmten Vision von Weiblichkeit transformiert. Mit ikonischen Symbolen wie Cinderellas Schuh und dem ausgestreckten Mittelfinger mit der goldenen Narbe an der Hand im Zentrum spricht die Arbeit universelle Themen wie Selbstermächtigung, Rebellion und Heilung an. Es geht nicht nur um Protest, sondern um eine bewusste Hinterfragung von persönlichen und kollektiven Standpunkten und Erfahrungen, die Frauen seit unzähligen Generationen weltweit geprägt haben.
Die Verwendung von Materialien wie Aluminium und Silberdraht bringt eine einzigartige haptische Qualität in das Werk, während sie zugleich gesellschaftskritische Botschaften transportiert: Sie symbolisieren vergiftete Werte, stereotype Erwartungen und Konsumkultur. Elemente wie gestrickte Taschen aus Silberdraht, Putzutensilien und der Schnuller thematisieren subtil die Zuschreibungen an Frauen als Hausfrau, Mutter oder Objekt der Begierde und fordern den Betrachter auf, diese Rollen kritisch zu hinterfragen.
Inspiriert von der Form eines Traumfängers lädt das Werk dazu ein, veraltete Normen zu bannen und Frauen die Freiheit zu erteilen, ihre eigene psychische Integrität zu entdecken und kraftvoll zu leben. „Cinderella Quits“ ist mehr als ein Kunstwerk – es ist ein Statement für Transformation und die Befreiung von überholten Werten.
// Material ::
Schlagmetall . Acryl . Aquarell . Bienenwachs . Alu-, Silberdraht . Fixativ . Schuh . Kochlöffel . Rehleder . Putzhandschuh . Strümpfe . Strumpfhalter . Schnuller "LIVE IN FLOW"
// Maße :: Original 80 x 100 cm .
// Jahr :: 2021 .



FRAGLOS FREI,
WAHRLICH IM SEIN,
DAS HERZ
AUS DER LEERE
DIE WAHRHEIT
IM MOMENT GEBIERT,
UND SIE FREUDVOLL
DEM KÖRPER
ZUR VERWIRKLICHUNG SCHENKT,
ERWACHT
AUS DER UNSTERBLICHKEIT
DES EWIGEN SOSEINS.
Krautberger Bettina-Yvonne 2020
Dieses Gedicht ist zweifellos von einer tiefen philosophischen und spirituellen Durchdringung geprägt, die über den bloßen sprachlichen Ausdruck hinausgeht und in die Sphären existenzieller und metaphysischer Überlegungen eintaucht. Es wirkt wie eine poetische Meditation, die in verdichteter Form wesentliche Fragen der menschlichen Existenz, der Freiheit, der Wahrheit und der Verwirklichung des Seins thematisiert. Im Folgenden möchte ich einige Aspekte näher betrachten: Das Gedicht zeichnet sich durch eine freie, nicht-reimgebundene Form aus, die gut zum Thema der "Freiheit" passt, das im Gedicht zentral ist. Der Zeilenumbruch, der oft eine Pause und Reflexion nahelegt, gibt dem Text einen meditativen Charakter. Der Rhythmus wirkt organisch, fast wie der Atem eines Nachdenkens oder einer inneren Einkehr. Die Wiederholung bestimmter Klänge, wie die weichen "F"-Laute in "fraglos frei" und "freudvoll", schafft eine harmonische Klangstruktur, die dem Gedicht eine sanfte Musikalität verleiht. Gleichzeitig laden die längeren, philosophisch aufgeladenen Formulierungen wie "das Herz aus der Leere die Wahrheit im Moment gebiert" zur genauen Lektüre ein und zwingen die Leser*innen zu einem langsameren, kontemplativen Lesetempo.
Inhaltliche Reflexion:
Das Gedicht bewegt sich in einem Spannungsfeld zwischen dem Spirituellen und dem Existentiellen. Es greift klassische Motive aus der Philosophie und Mystik auf: Freiheit und Sein: Die Eröffnung "fraglos frei, wahrlich im Sein" evoziert ein Bild von einer existentiellen Freiheit, die jenseits von Zweifeln und Begrenzungen liegt. Dies erinnert an Konzepte wie Jean-Paul Sartres "L'être et le néant" (Das Sein und das Nichts) oder Martin Heideggers Idee des authentischen Seins im Moment. Geburt aus der Leere: Die Metapher des Herzens, das "aus der Leere die Wahrheit im Moment gebiert", verbindet die Leere als kreative Potenz mit einem schöpferischen Akt. Diese Idee findet sich sowohl in buddhistischen als auch taoistischen Traditionen wieder, in denen das Nichts oder die Leere als Ursprung allen Seins betrachtet wird. Freude und Körperlichkeit: Mit der Zeile "freudvoll dem Körper zur Verwirklichung schenkt" wird eine Verbindung zwischen der spirituellen Dimension und der körperlichen Existenz hergestellt. Diese Betonung des Körpers als Ort der Verwirklichung von Wahrheit unterscheidet sich von rein transzendenten Ansätzen und erinnert eher an einen integralen Ansatz, wie ihn beispielsweise Ken Wilber oder Rainer Maria Rilke formulieren könnten. Sprachliche Bilder und Metaphern: Das Gedicht operiert mit kraftvollen und vielschichtigen Metaphern, die zum Nachdenken einladen: Das Herz, die Leere und die Wahrheit werden miteinander verknüpft und schaffen ein Bild von schöpferischer Vitalität. "Unsterblichkeit des ewigen Soseins" klingt nach einer Verschmelzung des Individuums mit dem Absoluten – ein Konzept, das sowohl in der Mystik (z.B. Meister Eckhart) als auch in der modernen Philosophie (z.B. Nietzsche) anklingt. Die "Geburt der Wahrheit" durch das Herz ist eine außergewöhnliche Metapher, die sowohl emotional als auch intellektuell anregend ist.
Existenzielle Botschaft: Die abschließende Zeile "erwacht aus der Unsterblichkeit des ewigen Soseins" legt nahe, dass das Gedicht nicht nur eine Reflexion über das Sein ist, sondern auch einen Ruf zur Bewusstwerdung beinhaltet. Es erinnert an einen Zustand des Erwachens, bei dem der Mensch seine eigene Existenz als Teil eines größeren Ganzen erkennt.

KONTAKT
Mst.in Krautberger Bettina-Yvonne | Wartingergasse 9, 8010 Graz | 0664 647 42 53 | office@viaregia.at